Philosophie ist wie ein Strudel. Man ringt mit ihm, lässt sich von ihm einziehen und taucht auf der Suche nach Wahrheit immer tiefer ein.

Dennis Hindenburg


Dennis Hindenburg
Foto: Philipp Wernlein

Zur Person

In dem kleinen Städtchen Eberswalde, unweit der Metropole Berlin, habe ich im Jahr 2017 einen öffentlichen philosophischen Gesprächskreis mitgegründet und leidenschaftlich im selbigen 5 Jahre gewirkt. Im Jahr 2023 zog es mich nach Weimar, wo ich mich seitdem ähnlich engagiere.

Ausbildung

Nach einer technischen Ausbildung war ich zunächst international in der Windenergiebranche tätig. Währenddessen habe ich an der Donau-Universität Krems ein wirtschaftswissenschaftliches Studium abgeschlossen. Auf der Suche nach Antworten auf ethische Fragestellungen widmete ich mich anschließend der Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. An der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde befasste ich mich mit Nachhaltigkeitsthemen, insbesondere Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Derzeit promoviere ich an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Bereich der Sozialwissenschaften.

Schwerpunkte

Mein philosophischer Schwerpunkt liegt in der Politischen Philosophie. Mich bewegt die Fragestellung: Wie lässt sich politische Gerechtigkeit denken? Hierzu gehören Fragen zur Verteilungsgerechtigkeit: Wem stehen welche Güter zu und warum? Wie sind gesellschaftliche Lasten zu verteilen? Aber auch gesellschaftliche Fragestellungen und die Rechtfertigung politischer Entscheidungen sind damit verbunden. Wer ist zu welchem Ausstoß von Treibhausgasen berechtigt? Werden Güter durch unsere Marktwirtschaft gerecht verteilt?

Mein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im Bereich der Organisationssoziologie. Aus einer kritischen Betrachtungsperspektive, die über rein ökonomische Erklärungsansätze hinausgeht und auch soziale Aspekte berücksichtigt, möchte ich das Verhalten in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen, wie NGOs, besser verstehen.
In meinem aktuellen Forschungsprojekt gehe ich der Frage nach, wie sich der Erwerb von Gütesiegeln speziell für kleine NGOs gestaltet. Nicht selten stellen derartige Akkreditierungsprozesse Organisationen vor Herausforderungen, die diese in einem Spannungsfeld zwischen betriebswirtschaftlichen sowie sozialen Erwartungen managen müssen. Um potentiell negative Konsequenzen zukünftig adäquat berücksichtigen zu können, gilt es dieses Phänomen näher zu untersuchen.

Wenn wir unser Gerechtigkeitsempfinden an das anpassen, was erreichbar ist, dann verzerrt das unser Denken und auch unser Handeln.

Gerald A. Cohen

Aktuelles Werk:

Vom Urzustand zum Gesellschaftsvertrag
Eine Theorie der sozialen Gerechtigkeit

Was bedeutet soziale Gerechtigkeit? Dies ist kontrovers und wird seit jeher umstritten diskutiert. Um diese Frage möglichst objektiv zu beantworten, schlug der Harvard-Professor für Politische Philosophie, John Rawls, 1971 folgendes Gedankenexperiment vor:

Stellen wir uns vor, wir kommen mit unseren Mitmenschen zusammen, um die Regeln zu bestimmen, nach denen wir zusammenleben wollen. In einem fairen Diskurs bestimmen wir die Spielregeln, wie gesellschaftliche Güter zukünftig verteilt werden sollen. Doch damit nun niemand die Regeln zum eigenen Vorteil aufstellen kann, sind wir von einem Schleier des Nichtwissens umgeben. Der Schleier des Nichtwissens raubt uns sämtliche persönliche Informationen. Unsere folgenden Eigenschaften sind uns unbekannt: Interessen, Aussehen, Intelligenz, Körperkraft, Religiosität, Geschlecht, Hautfarbe, soziale Stellung und sogar die Generation, der wir angehören.

Welche Regeln würden wir wohl in einem derartigen Urzustand aufstellen? Das Buch ist eine Einladung, sich diesem Gedanken hinzugeben. Als Neuentwurf der Rawls'schen Gerechtigkeitstheorie wird, unter Einbezug zahlreicher Wissenschaften von Soziologie über Psychologie bis Neurowissenschaften, ein Weg aufgezeigt, Gesellschaft alternativ zu denken.

Also, sehen wir uns im Urzustand?

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